Offizieller Reiseführer durch Zamość
Die Kathedrale von Zamość ist eins der schönsten polnischen Gotteshäuser. Sie wurde von Bernardo Morando entworfen und von Jan Zamoyski gestiftet. Sie war eine Weihgabe des Hetmans für seine zahlreichen Siege und das führende Zentrum des religiösen Lebens der Familie von Zamoyski. Die nachfolgenden Herrscher haben in der Kathedrale Treue-Eid der Majoratsordnung abgelegt, hier fanden auch ihre Begräbnisse statt, und das Gotteshaus wurde zum Familienmausoleum von Zamoyskys. Sie hat in dem „Staat von Zamość” dieselbe Rolle gespielt, wie die Wawel-Kathedrale in der Republik.
Der Bau der Kollegiatskirche dauerte von 1587 bis 1598 aber erst 1630 waren Verzierungsarbeiten beendet. Der einzige größere Umbau fand in den Jahren 1824 bis 1826 statt, als im Auftrag des Großfürsten Konstanty die zahlreichen Schmuckelemente weggehauen wurden, darunter die Familienwappen von Zamoyskis und die Inschriften, die vom Dankcharakter des Gotteshauses zeugten.
Die Kathedrale, von außen stämmig, überrascht im Inneren mit ihren schlanken Proportionen. Sie ist eine dreischiffige Basilikakirche. Das hohe Hauptschiff schmückt ein herrliches skulpturiertes Gebälk. Zwischen den Kragsteinen des vorgeschobenen Gesimses wurden Rosetten angebracht. Es gibt 85 von denen, aber es gibt nicht zwei identische. Man sagt, der Steinmetz, der sie angefertigt hat, hat gewettet, dass er kein Muster wiederholt. Er hat jedoch dann zwei gleiche Rosetten gefunden und die Wette verloren. Diese, die wiederholt wurde, hat er zerstört. Für das Finden der leeren Stelle nach dieser Rosette - eine Eins in Beobachtungsgabe.
Der barocke Hauptaltar stammt aus den Jahren 1783-85. Das darin angebrachte Gemälde stellt den Heiligen Thomas Apostel vor dem Auferstandenen Christus dar. Das auf dem Altar stehende silberne Rokoko-Tabernakel ist eins der schönsten auf dem Gebiet von Polen und ist ein Werk der Breslauer Goldschmiede. In seiner Bekrönung wurde dieselbe Szene dargestellt, wie auf dem Altargemälde. Szenen aus dem Leben und den Märtyrertod des Schutzheiligen des Gotteshauses stellen vier riesige Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert, die an den Seitenwänden des Presbyteriums angebracht sind.
Über dem reich skulptierten Chor hat man 25-stimmige Orgel angebracht. Im Jahre 1895 hat sie der XV. Majoratsherr Maurycy Zamoyski gestiftet.
Von den acht Kathedralkapellen ist die Kapelle von Zamoyskis die interessanteste, sie befindet sich rechts vom Presbyterium. In ihrem Fussboden hat man die Grabplatte des Stifters von Zamość Jan Zamoyski eingelassen, und daneben das Grabdenkmal aus weißem Carrara-Marmor, das dem IX. Majoratsherren Tomasz Stanisław Zamoyski gewidmet ist. Die an der Kapellenwand befindlichen Porträts stellen den grauhaarigen Jan Zamoyski und seinen Sohn Tomasz dar. Beide sind ein Werk von Wojciech Gerson. Das Kapellengewölbe verzieren herrliche von Jan Baptysta Falconi 1635 gefertigte Barockstuckaturen.
Der barocke Glockenturm der Kathedrale entstand in den Jahren 1760 bis 75 nach dem Entwurf von Jerzy de Kawe. 47 m hoch, weicht er nur um 5 Meter dem Rathausturm zurück. Im Sommer, wenn er Besuchern zugänglich gemacht wird, kann man von hier aus die Stadt und die Umgebung, und die drei Glocken mit den Namen: Wawrzyniec, Tomasz und Jan sehen. Die letzte wiegt 4,3 Tonnen und gehört zu den größten in Polen.
Neben dem Glockenturm steht das Denkmal von Johannes Paul II. aus dem Jahre 1987.
Auf der anderen Seite der Kathedrale befindet sich das Haus von infulierten Prälaten (Infułatka), das Haus der Dekane von Zamość, zu dem ein schönes, reich verziertes Portal führt. Im Erdgeschoss des Dechantenhauses ist das Sakralmuseum untergebracht.
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